1981 wurde die Firma gegründet von Manfred Huber, Thomas Zauner und Karl-Heinz Piek als TS Teamsoftware GmbH.

Wie der ursprüngliche Firmennamen vermuten lässt, war Geschäftszweck damals Entwicklung und Vertrieb von Software für die noch wenig verbreiteten „Mikro-“ und „Minicomputer“. Neben individuellen Lösungen wurden gemeinsam die ersten Standardprogramme für technische und kaufmännische Anwendungsfälle geschrieben.

IMG_0438So entstand z.B. Multikey, ein relationales Datenbanksystem, denn für die Klein-Computer gab es in den frühen 80ern nichts Vergleichbares auf dem Markt. Oder Cofakta2.0, eine Auftragsverwaltung mit Fakturierung und Debitorenbuchhaltung.

Damit und mit ergänzenden Produkten von Partnerfirmen konnten wir Lösungen für alle wichtigen Geschäftsprozesse unserer Kunden  liefern.

Mit Erscheinen der ersten „PCs“ (damals von IBM) wurde dann die verfügbare Hardware immer billiger, andererseits bot das Betriebssystem MSDOS von Microsoft sehr viel weniger Funktion und Leistung als die von uns verwendeten Systeme. Daher kam eine Umstellung unserer Programme auf diese Plattform für uns nicht in Frage.

Parallel dazu stieg die Nachfrage nach IT-Wissen bei mittelständischen Unternehmen rasant. Man wollte die neuen technischen Möglichkeiten nutzen, doch gab es nur wenige Spezialisten, die bei der Definition und Formulierung der Anforderungen und dann bei Auswahl und Implementierung der Lösungen helfen konnten. Genau diese Berateraufgaben übernahmen wir ab 1983 bei mittelständischen Firmen in Südbayern und bald wurde dies zu unserer Haupttätigkeit.

Aufgrund der Neuausrichtung ging unser Softwaregeschäft in dieser Zeit zurück und deshalb schieden Thomas Zauner und Karl-Heinz Piek 1985 als Gesellschafter aus. Die Firma wurde umbenannt in UCMH Unternehmensberatung Consulting M.Huber GmbH und seitdem ist Manfred Huber alleiniger geschäftsführender Gesellschafter.

Bis 1998 haben wir über die UCMH mehr als 120 mittelständische Firmen dabei beraten, ob und welche Verbesserungen bei Strukturen und Abläufen in deren Geschäftsbetrieb durch den Einsatz von IT möglich waren und welche Funktionalität hierzu nötig war. Dies wurde ausführlich dokumentiert in Lasten- bzw. Pflichtenheften, die Basis für Ausschreibung, Anbieterauswahl, Vertragsgestaltung und schließlich Abnahmekriterium waren.

Um die Unabhängigkeit meiner Konzepte und Empfehlungen zu gewährleisten unterhielt ich in dieser ganzen Zeit keine Geschäftsbeziehungen zu den einschlägigen IT-Anbietern.

Mit unseren Klienten verband uns ein enges Vertrauensverhältnis, so berieten wir sie oft auch über die klassische IT-Beratung hinaus in anderen Themenkreisen; bei bestimmten Themen (Kostenrechnung, Qualitätsmanagement, Marketing u.ä.) gab es dazu Kooperationen mit Beraterkollegen.

Im Laufe der Zeit verlagerte sich unser Beratungsschwerpunkt insgesamt mehr in Richtung Organisation und Prozessoptimierung, da verständlicherweise die Einführung eines neuen ERP-Systems willkommene Gelegenheit ist, auch die organisatorischen Strukturen und Abläufe effektiver und zeitgemäßer zu gestalten. Dabei leistete meine praktische Erfahrung aus den vielen verschiedenen Unternehmen unterschiedlichster Branchen und deren Geschäfts- und Erfolgsmodellen gute Dienste. Darüber hinaus übernahmen wir zunehmend die professionelle Projektleitung bei den Einführungsprojekten, denn nur so kann man den Erfolg einer System-Implementierung nachhaltig gewährleisten. Nebenbei veranstalteten wir allgemeine und firmenspezifische Workshops und Seminare zu aktuellen, wichtigen Themen (Projektmanagement, Y2K, Euro-Einführung usw.) und erstellten spezifische Gutachten.

Im Jahr 1996 verbreitete sich dann das (damals noch ziemlich unbekannte) Medium Internet immer mehr und es gab entsprechenden Beratungsbedarf. So entstand unsere erste Website, die man heute noch (in 1998 geringfügig veränderter Form) anschauen kann (wobei leider nicht mehr alle Links funktionieren):

Im Frühjahr 1998 erhielt ich ein Angebot der KTW Software und Beratung in Tirol, anstehende Projektleitungs- und Beratungsaufgaben zur Einführung des ERP-Systems ams/4u bei deren Kunden in Deutschland und Österreich zu übernehmen. Dieses Angebot war sehr interessant, weil ich hier endlich auch die Verantwortung für größere Projekte mit mehreren Standorten und vielen Beteiligten übernehmen und managen konnte. Nachdem bei den ersten Projekten bald problemlose Produktivstarts erfolgten, kamen weitere größere und kleinere Projekte, die ich für KTW erfolgreich leitete. Bei der internen Umstrukturierung der KTW wurde mir schließlich eine Teamleiterposition angeboten, so dass ich meine Tätigkeiten bald ausschließlich für die KTW ausübte. Nun hatte ich also auch Führungsaufgaben und Personalverantwortung.

In den Jahren 1998 bis 2007 bei KTW war mein fachlicher Hauptfokus das Projektmanagement bei der ERP-Einführung. So war ich bei etwa 15 größeren Projekten (>100 und <3000 Beratungstagen) der verantwortliche Projektleiter und führte alle erfolgreich in den Produktivbetrieb. Als Teamleiter war ich dann für die anschließende Betreuung dieser Unternehmen verantwortlich, ebenso für die Projekte und Kunden „meiner“ Berater, Entwicklung und Management des Teams und last but not least die Weiterentwicklung der Projektmethode. Nachdem ich anfangs noch selbst die Beratung für ganze Fachbereiche übernommen hatte, konzentrierte ich mich fachlich zunehmend auf die komplexen und bereichsübergreifenden oder auch sensiblen Themen, sowie Changemanagement- und Eskalationsfälle. Eine Sonderstellung nahm das CRM ein, wofür ich als Fachkoordinator bei KTW intern und extern zuständig war.

Die KTW setzte ursprünglich das ERP-System ams/4u (Hersteller Sigma, Wien) auf der Plattform AS400 ein, 1999 kam mit Movex von Intentia (heute M3 von Lawson bzw. inswischen Infor) ein leistungsfähiges und international verbreitetes Produkt hinzu, zunächst ebenfalls nur für die AS400, später auch in Java für verschiedene Plattformen geeignet. Parallel dazu wurde in der Firma CIS in Hannover, die zur Hälfte Reinhold Karner, dem Haupt-Gesellschafter der KTW gehörte, ein völlig neues ERP-System in Java nach den neuesten Ansätzen in Technologie und Usability entwickelt. Dieses System war dann seit 2002 unter dem Namen Semiramis auf dem Markt, inzwischen gereift und etabliert und wurde unter anderen auch von KTW bei mittelständischen Unternehmen eingeführt. Mit wachsender Funktionalität und Stabilität ersetzte Semiramis bei der KTW allmählich Movex als Hauptprodukt schließlich ganz.

Leider musste die Herstellfirma Semiramis AG im Herbst 2006 Insolvenz anmelden, die ehemaligen Mitarbeiter und auch die Rechte an Semiramis fanden aber bald bei einer neu gegründeten Tochter der SoftM AG eine neue Heimat. Trotzdem war das Jahr 2007 für alle Semiramis-Partner schwierig und als solcher musste auch die KTW im Oktober 2007 Insolvenz anmelden. Wiederum gründete die SoftM ein neues Unternehmen, das als SoftM Solutions GmbH die Rolle des Semiramis-Partners in Österreich übernahm.

Als Leiter der Beratung bei der SoftM Solutions war ich von November 2007 ab dabei und es gelang uns, eine ganze Reihe wichtiger ehemaliger Mitarbeiter der KTW und die meisten ehemaligen KTW-Kunden zu überzeugen, mit SoftM Solutions entsprechende Verträge abzuschließen.

In dieser Zeit konnten wir aufgrund des großen Engagements aller Beteiligten, ein großes Projekt (mit etwa 3000 Beratungstagen seit Juni 2006) zum 1.1.2009 trotz aller Wirren problemlos in den Echtbetrieb bringen. Bald kamen neue Projekte hinzu, die von Kirchbichl aus direkt oder im Auftrag der anderen SoftM Standorte durchgeführt wurden und inzwischen großteils auch produktiv gingen.

Im Herbst 2008 stieg die Comarch AG mit Hauptsitz in Krakau als neuer Hauptanteilseigner bei der SoftM AG ein und im 2.Quartal 2009 wurde dieser Mehrheitsbesitz (>80%) durch Neubesetzung von Vorstand und Aufsichtsrat intern dokumentiert. Gleichzeitig setzte eine große Umstrukturierungswelle ein mit entsprechenden organisatorischen und personellen Maßnahmen an allen Standorten.

Inzwischen ist auch der Namen Semiramis aus dem Kreis der ERP-Lösungen verschwunden, denn die Comarch vertreibt das Produkt nun unter ihrem eigenen Namen mehr oder weniger erfolgreich.

Nach Beendigung meiner Tätigkeit bei SoftM Solutions in 2009 erhielt ich das Angebot von IFS Deutschland, ein bereits laufendes Projekt zu sanieren und in der Folge auch weitere Implementierungsprojekte der IFS als verantwortlicher Projektleiter zu betreuen. Als Geschäftsführer der UCMH im Auftrag von IFS Deutschland und IFS Schweiz habe ich dabei interessante und verantwortungsvolle neue Aufgaben bei Projekten in Deutschland, Österreich und der Schweiz übernommen.

Zwischendurch war und seit 2023 bin ich primär im Auftrag zertifizierter IFS Partner tätig.

Manfred Huber im Mai 2023