Unwetter, tagelanger Regen, Kälte, Schnee auf den Bergen – ein Sommer, der seinen Namen nicht verdient hat. Ähnlich unwirtlich geht es derzeit auf den Börsen zu. Die USA prallen an die gesetzliche zulässige Schuldengrenze und über Wochen kümmert sich die Börse nicht drum. Aber in dem Moment, wo Moody’s das Rating heruntersetzen (was eh alle erwartet haben), fallen die Kurse plötzlich in den Keller. Bisher glaubte ich, die Börse würde solche Ereignisse vorweg nehmen und wenn sie dann tatsächlich eintreffen, passiert eigentlich nicht mehr viel. Diesmal war es aber anders und man stellt Vermutungen an:

  • Haben die Anleger nicht mit der Herabstufung gerechnet und weil das plötzlich eingetroffen ist, verkaufen sie ohne Rücksicht auf kurzfristige Verluste, weil sie langfristig mit noch größeren Verlusten rechnen?
  • Haben alle nur darauf gewartet, dass sie jetzt ungewollte Positionen abbauen bzw. Liquidität freibekommen können und die Herabstufung liefert nur eine Rechtfertigung gegenüber den Auftrag-/Geldgebern
  • wird von einzelnen gezielt Panik ausgelöst, um günstig einkaufen oder Optionen einlösen zu können
  • spielt jemand mit den Automatismen des Computerhandels (Stop Loss)

Da kann man nur froh sein, wenn man keine Anlagepositionen hat, die verrückt spielen. Und sich auf die paar (hoffentlich) sonnigen Urlaubstage freuen, die man zur Stützung der PIGS-Staaten in Südeuropa verbringen wird.

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